Der Automat verfügt
über drei Münzkanäle und somit über drei
verschiedene Dialogsequenzen:
1.) "Schönes Waldenburg"
informiert auf unterhaltsame Weise vornehmlich Touristen über das Städtle.
Dies dürfte sehr willkommen sein, da gerade am Wochenende die
Tourist-Information in der Regel nicht geöffnet hat.
2.) "Kind und Kunst" hieß im
ersten Sommer ein weiterer Titel, welcher sich dem wunderbaren
Jubiläumsprojekt von Künstlern aus nah und fern widmete... Dieser Text
wurde inzwischen abgelöst durch "Winterliches Waldenburg", und
ab März 2008 durch einen Dialog vom ev. Kindergarten. Derzeit
schwärmt der Punk von der Waldenburger Stadtbücherei und animiert seine
Oma auch einmal in diese wunderbare Einrichtung zu kommen.
3.) "Albert Schweitzer" ist das
Thema im dritten Kanal, welcher gleichzeitig den Generationen-Konflikt von
"Oma" und "Punk" auf amüsante Weise zu Gehör bringt...
Wer wird wohl als nächstes aktiv?
Eingeladen sind alle, die gerne mitwirken einen neuen
Dialog zu erstellen: Vereine, Theaterinteressierte, Technikfreaks und alle, die
gerne zum kulturellen Leben in Waldenburg beitragen möchten.
Bereits 2008 kamen mehrmals kreative Teams zusammen
und haben neue Dialoge kreiert. Heiner Schüz vom
Albert-Schweitzer-Kinderdorf freut sich: "Der zum Jubiläum des Kinderdorfs
geschaffene Kunstautomat soll zukünftig ein lebendiger kultureller Beitrag für
Waldenburg sein..." Also ein großes Geschenk für alle Vereine, Institutionen
oder andere Kreative.
Der
Automatenkünstler Bernhard Deutsch erklärt leicht verständlich, wie neue
Dialoge getextet werden. Wie man aktuelle Anlässe mit unterhaltsamen
„Geschwätz“ verwebt. Und wie einfach eine Aufzeichnung auf CD gebrannt
wird. Interessierte erhalten die Möglichkeit, eigene Dialogideen
umzusetzen, die dann temporär der Oma und dem Punk in Waldenburg in den
Mund gelegt werden.
Vorabinformationen zur Dialogherstellung:
Benötigt werden lediglich eine stereophone Aufnahme und ein CD-Brenner.
Hilfreich kann eine Bearbeitung z. B. mit dem frei erhältlichen
Audio-Bearbeitungsprogramm Audacity sein. Empfohlene Vorgehensweise:
Entwickeln eines Dialoges:
- empfohlene
Dauer von 2-4 Minuten
- aktueller Bezug
(Saison, Feste, Ereignisse, Kultur, Weltgeschehen, Politik, …)
- unterhaltsame
Elemente (Klischees, Sprichwörter, Liedanfänge, Zitate, …)
- wissenswerte
Inhalte (Kinderdorf, Touristikinfo, Geschichte, Fürst, …)
- witzigen
Pointen (Schrullen, Doppeldeutigkeiten, Widersprüche, …)
- „persönliche“
Ansprache der Zuhörer (Begrüßung, Provokationen, Dank, Abschied,..)
- auf Eignung für
verschiedene Zuhörer gecheckt: Kinder, Waldenburger, Touristen, zu
vermeidende Inhalte: zu politisch? zu persönlich?…
-
…
Geeignete Sprecher auswählen:
- Alter,
Geschlecht?
- Dialekt
- Lebendigkeit in
der Sprache trotz Lesen
Aufnahme:
-
Mikrofone weitest möglich voneinander entfernt platzieren
-
Linkes Mikrofon für Frau/ rechtes Mikrofon für Punk
-
Von sehr nah besprechen, aber möglichst nicht hineinatmen.
-
Auf optimale Aussteuerung achten.
-
Sprechpausen von mehr als 2 Sekunden vermeiden, weil der Automat dies als
Abschaltsignal verstehen würde.
Optimale Nachbearbeitung (z. B. mit Audacity):
-
Anfang der Sequenz unmittelbar mit erstem Wort, also alles Schweigen u. ä.
davor wegschneiden, damit die CD später möglichst schnell startet!
-
Evtl. (vom jeweils nicht besprochenen Mikrofon aufgenommene, also auf dem
schweigenden Kanal befindliche) unerwünschte Geräusche in Stille
verwandeln
-
Versprecher und zu lange Sprechpausen lassen sich ebenfalls
herausschneiden.
PS: Zu leise Stellen kann man verstärken, auch Stimmlage oder
Sprechgeschwindigkeit ist variierbar (siehe bei Audacity: Effekte).
CD mit diesem einen Dialog brennen und im Automaten in ein es der drei
Laufwerke einlegen, entsprechende Beschriftung ändern (Pfeil kann leicht
herausgezogen werden), evtl. Deko entsprechend ändern, Probelauf
auslösen...
Details zur Dialogherstellung:
Am 25. Mai 2007 wurden die „Persönlichkeiten“ für den Kunst-Automaten in
Waldenburg geschaffen. Geburtshelfer waren Heiner Schütz, Peter Fortmann
und Bernhard Deutsch. Peter Fortmann hatte auch eine ganze Auswahl
Waldenburg-typischer Namen bereit, aber die Namensgebung musste vertagt
werden, weil noch unklar ist, ob häufig existierende Namen oder gar nicht
existierende besser wären. Auch offen blieb, ob Nachnamen (wie in Hall:
Frau Kehrer und Frau Schäufele) oder Vornamen wie bei einem ähnlichen
Automaten in Spanien (Carmen und Dolores) eher zur Beliebtheit beitragen. Somit heißen die Landfrau in Hohenlohisch-Waldenburger Tracht zunächst
„Oma“ und der Junge in Punker-Outfit, der ihr gegenüber auf der Stuhllehne
sitzt, wird mit „Bue“ angesprochen.
Oma mit
Waldenburger Tracht:
Bislang ohne Namen
Oma vom Bue
Spricht hohenloher
Dialekt
Sitzt am runden
Tischle
Hat ein rotes
Strickzeug in Händen
Waldenburger
Tracht (Landfrau)
Bewundert Fürst,
liebt Waldenburg,
schwärmt von
Waldenburger Besonderheiten
Sparsam,
ordentlich, fleißig
„Was sollen die
Nachbarn denken“
Des war scho immer
so…
Früher war alles
besser…
Des moderne Zeugs…
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Bue mit
Punker-Outfit und –Frisur:
Bislang ohne Namen
Enkel von Oma
Spricht
schrift-deutschen Jugend-Slang
Sitzt auf
Stuhllehne
Hat in einer Hand
eine Bierflasche,
in der anderen
Hand ein Buch
Provokantes
Aussehen mit Nieten, Sticker, Buttons, …
War in Berlin,
bringt „Berliner Kultur“: flippig, wild, love parade,
Christopher-Street-Day, Kreuzberg-Frühstücken spät und in Kneipen…
Schnorrt, holt
Geld von zu Hause
Null Bock auf
Arbeit
„haste mal n’Euro“
gegen „Untertanentum“
gegen Nazis
gegen Spießer
gegen
„Meinungslosigkeit“
gegen
Unreflektiertheit
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